Der AAP-Verlag...

 

»Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.«

Franz Kafka

 

Ein Buch in Händen zu halten, das vor einem Jahrhundert oder mehr verlegt wurde, ist für jeden, der Bücher mag, ein besonderes Ereignis. Der AAP-Verlag hat es sich zum Ziel gesetzt, Bücher herzustellen, die altern können und die es wert sind zu altern. Damit ein Buch altern kann, muss es aber zunächst neu sein und von einer Qualität, die ein Altern ermöglicht, ohne dass es sich schon nach kurzem Gebrauch in seine Bestandteile auflöst. Damit erstellt man ein Medium, das neben der Sprache auch im Laufe der Jahre und Jahrzehnte Zeit ansammelt und dadurch dem Buch einen Duft, dem Papier eine Farbe, Buchrücken und -deckeln eine Materialität von Vergänglichkeit gibt. Besitzer und Orte wechseln, durch viele Hände geht das Buch und in vielen Köpfen entstehen die unerschöpflichen Welten, die sich zwischen den Buchdeckeln befinden. Diesem Medium hat sich der AAP-Verlag verschrieben, in Unterscheidung aber nicht in Opposition zu Medien wie dem E-Book, das sicherlich in der Zukunft ein wichtiger Träger des geschriebenen Wortes sein wird. Digitale Daten können nicht altern, sie können veraltet sein oder aber fehlerhaft und so nicht lesbar. Dem AAP-Verlag liegt am Buch als Objekt, als physisches Ding, als Gegenstand der Wahrnehmung und als Gegenstand der Veränderlichkeit.


Was heute so genannte Klassiker sind, denen man vor lauter Achtung kaum mehr Beachtung schenkt, waren zu ihrer Zeit bewegende Zeugnisse lebendiger Menschen von dem, was ist und was sein könnte, und sie sind es auch heute, wenn man genau hinhört. Auch in dieser Hinsicht vertritt der AAP-Verlag das neue Buch, das altern und dennoch heute wie zukünftig »Axt« sein kann, indem es eine Sprache spricht, die jenseits zeitspezifischer Codes verstanden und genossen werden kann, auch wenn diese Sprache von Zeit zu Zeit ungenießbar scheint - im Bewusstsein, dass die Zukunft von heute die Vergangenheit von Morgen ist.